Presse

Pressekontakt (für Pressevertreter*innen)
Revolutionäres 1.Mai-Bündnis
Ansprechpartnerin: Aicha Jamal u.a.
Email: 1maibln_presse [at] riseup.net
Telefonnummer, die vom 30.4. bis 2.5. geschaltet ist, auf Nachfrage.

Pressemitteilung der Revolutionären 1.-Mai-Demonstration 2024

Konzerne enteignen! Kriegstreiber entwaffnen! Kapitalismus zerschlagen! Heraus zum revolutionären 1.Mai!

Als revolutionäres Bündnis bestehend aus sozialistischen, antikapitalistischen und internationalistischen Organisationen und Gruppen rufen wir auf, zur revolutionären 1.-Mai-Demonstration 2024 in Berlin ab 16:30 Uhr am U-Bahnhof Südstern.

Zum Kampftag der Arbeiterinnen und Arbeiter rufen wir auf die Straße, wie es unsere Klassengeschwister vor 100 Jahren schon getan haben. Im vergangenen Jahr hat sich die Kriegsstimmung in Deutschland nur verschärft. Milliarden fließen in Rüstung und die Kriegspropaganda der Bundeswehr, während deutsche Waffen weiterhin überall auf der Welt für Leid und Mord verantwortlich sind. An unseren Schulen und überall in der Stadt wird massenhaft für die deutsche Armee geworben, um junge Arbeiter:innen als Fußvolk und Kanonenfutter für die deutschen Vormachtbestrebungen zu gewinnen.

Von der Ukraine, über den Jemen und Kongo, bis nach Kurdistan und Palästina – überall fallen Bomben auf Arbeiter:innen und ihre Kinder. Mit beschämender Selbstverständlichkeit sprechen israelische Offiziere von dem „Auslöschen von Tieren“, während die israelische Armee Krankenhäuser bombardiert und auf Menschenmengen schießt, die auf Hilfslieferungen warteten. Rund 40 000 ermordete Palästinenser:innen stellen nicht zuletzt auch die Bundesregierung an den Pranger, welche die Waffenlieferungen an Israel erhöht und die Palästina-Solidarität hierzulande mit massiver Repression überzieht und Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit einschränkt.

Der Rassismus in diesem Land schlägt Migrant:innen nicht erst seit dem „Geheimtreffen“ der Faschisten in Potsdam jeden Tag wie eine Faust ins Gesicht. Diese Verhältnisse bedeuten eine konkret steigende Gefahr der Gewalt für die Feindbilder des Faschismus, für LGBTI+ aber auch für alle migrantischen und geflüchteten Personen. Organisierte Faschisten wie vom sog. „Dritten Weg“ werden mehr und agieren offensiver. Ein Staat, dessen Regierung die Forderungen der Faschisten nahezu in Gänze umsetzt und dessen Polizei und Bundeswehr von Nazis durchsetzt sind, ein solcher Staat kann auch keinen organisierten Widerstand dulden. So haben wir in den vergangenen Monaten beispiellose Repressionen gegen Streiks, widerständige politische Bewegungen und organisierte, revolutionäre Kräfte erlebt.

Weder die Aufrüstung und der Krieg noch der erstarkende Faschismus geschehen dabei im luftleeren Raum. Beides sind Entwicklungen des kapitalistischen Systems, dessen herrschende Klasse Lösungen für die sich zuspitzende Krise sucht. In der Neuaufteilung der Welt muss jeder Imperialist die Konkurrenz ausstechen, der Krieg ist hierbei nur eine Weiterführung der Politik. Der Repression zum Trotz, gegen Kriegstreiberei und Faschismus rufen wir auf die Straße!

Die diesjährige Demonstration wir mit einem Konzert beginnen, bei dem unter anderem die Rapperin Sorah sowie Teuterekordz auftreten werden. Es wird ab 17:30 eine kurze Auftaktkundgebung vom zentralen Lautsprecherwagen folgen, mit Redebeiträgen aus dem Bündnis, und ab 18:00 läuft die Demonstration los. Neukölln als Austragungsort des diesjährigen 1.Mai ist dabei eine bewusste politische Entscheidung.

Folgende Blöcke werden in genannter Reihenfolge die Demonstration anführen:

Antimilitaristischer Block
Revolutionärer Antifaschistischer Block
Jugend gegen Abschiebung
Jugendblock


Auf die Straße zum revolutionären 1.Mai!


Pressemitteilung vom 1. Mai aus dem Jahr 2023

Sehr geehrte Damen und Herren der Presse,

als Bündnis zur Vorbereitung der diesjährigen Revolutionären 1. Mai-Demonstration möchten wir Ihnen folgendes zur Kenntnis geben:

Trotz zahlreicher Provokationen der Berliner Polizei sowie der Hauptstadtpresse im Vorfeld der Demonstration versammelten sich am frühen Abend 20.000-25.000 Personen in Neukölln, um an dem Aufmarsch unter dem Motto „Kein Frieden mit dem Krieg! Organisieren! Streiken! Sabotieren! Für die soziale Revolution weltweit“ teilzunehmen. Wir bewerten diese hohe Zahl an Teilnehmer:innen – darunter viele Migrant:innen – als Erfolg – aber eben auch als Ausdruck der zugespitzten Verhältnisse in unserem Land.

Vier Prozent Reallohnverlust und eine gerade ärmere Haushalte extrem belastende Inflation, die bei Lebensmitteln besonders spürbar sind, sowie die kriegstreiberische Politik unserer Bundesregierung sind der Hintergrund, vor dem die diesjährige Demonstration bewertet werden sollte. Der 1. Mai ist der Tag unserer Klasse, des Proletariats, und Krieg sowie Krise treffen eben diese stets am stärksten. Es sind die Kapitalisten und ihre Regierungen, die Kriege beginnen, aber die Arbeiter:innen und Armen, die auf den Schlachtfeldern sterben; es ist der Kapitalismus, der Krisen, Armut und Umweltzerstörung hervorbringt, aber die Arbeiter:innen und Armen sind diejenigen, auf deren Rücken sie abgeladen werden.

Deshalb wollten wir mit dieser Demonstration einen starken Akzent gegen die herrschenden Verhältnisse setzen. Und die Teilnahme von über 20.000 Menschen hat gezeigt, dass viele genug haben von Krieg, Krisen und staatlicher Gewalt. Leider blieb auch dieses Jahr die Demonstration nicht ohne Gewalt durch die tausenden eingesetzten Polizisten. Die Springer-Presse fabulierte bereits im Vorfeld von tausenden „Gewaltsuchenden“. Der neue reaktionäre Senat aus den zwei am treuesten der Immobilien- und Spekulantenlobby ergebenen Parteien CDU und SPD ließ den Kiez rund ums Kottbusser Tor nahezu militärisch abriegeln. Alle Seitenstraßen wurden mit Polizeiwagen und Spalieren behelmter Beamter besetzt, der Demonstrationszug von der Öffentlichkeit abgespalten.

Wir verurteilen dieses undemokratische und gefährliche Vorgehen des Berliner Senats und der Berliner Polizei auf´s Schärfste! Das Recht auf Demonstrations- und Meinungsfreiheit beinhaltet auch, dass die interessierte Öffentlichkeit die Möglichkeit bekommt, die Inhalte der Demonstration zu sehen und zu hören. Aus diesem Grund und aus Sorge um die Sicherheit und Gesundheit unserer Demonstrationsteilnehmer:innen sahen wir uns gezwungen die Demonstration vorzeitig zu beenden.

Wenn sich also die Regierungskaste Berlins in den nächsten Tagen gegenseitig auf die Schulter klopft und sich über den „friedlichsten 1. Mai“ seit Jahren freut, muss die große Frage sein: So geht ihr mit Demonstrant:innen um? Ist das eure Demokratie? Ist es euer Verständnis von „Rechtstaatlichkeit“, Zehntausende für die Ausübung ihrer Grundrechte in einem Wanderkessel durch die Stadt zu führen?

Wir werden auch in Zukunft unser Demonstrationsrecht nehmen, ob es den Herrschenden passt oder nicht!

Berlin, 1. Mai 2023, Stand 22:00 Uhr.