Aufrufe 2021 und 2022

Aktuelle Infos auf Twitter: @Rev1MaiBerlin

Bündnis-Aufruf 2022: Yallah Klassenkampf – No war but classwar!

Die Vermögen der Reichen wachsen immer weiter und damit auch unsere Probleme und Sorgen. Denn wir sind diejenigen die für ihren Wohlstand ausgebeutet werden: ob am Arbeitsplatz oder bei unbezahlter Sorgearbeit, die meistens von Frauen und Queers geleistet wird. Wir werden immer ärmer, weil die Preise für Strom, Heizen und Lebensmittel weiter steigen, während die Mieten schon seit Jahren einen großen Teil unserer Gehälter fressen. Unsere Ausbeutung ist das Fundament ihres Reichtums, denn es sind unsere Hände, die ihren Reichtum schaffen. Wir müssen uns keine Gründe suchen, um unseren Widerstand am 1. Mai auf die Straßen tragen, wir erfahren jeden Tag am eigenen Körper was unsere Leben in diesem System wert sind. Der 1. Mai ist unser Tag, es ist der Tag des Widerstands gegen den Kapitalismus.

Die Bundesregierung steckt hunderte Milliarden in Rüstung und Waffen, während bei Bildung, Gesundheitsversorgung und Renten immer weiter gespart wird. Die imperialistische Konkurrenz um Märkte und geopolitischen Einfluss zieht eine blutige Spur hinter sich her und hinterlässt überall nur verbrannte Erde. Als revolutionäre Linke verurteilen wir den Angriffskrieg Russlands, dessen Ziel die Aufrechterhaltung von Russlands Stellung als imperialistische Großmacht ist. Dieser Krieg ist das Ergebnis der imperialistischen Konkurrenz zwischen Russland und den NATO-Staaten und ist das Resultat der jahrzehntelangen Eskalationsspirale durch die NATO-Osterweiterung, die die globale Vormachtstellung des Westens sichern sollte. Wir stehen nicht an der Seite der herrschenden Klasse, sondern an der Seite der unterdrückten Menschen weltweit. Wir wissen, nur die internationale Solidarität führt zu Frieden!

Workers of the world unite! Nieder mit dem Patriarchat!

Die Profite der Kapitalist:innen werden durch uns, die Arbeiter:innenklasse weltweit erwirtschaftet. Arbeiter:innen im globalen Süden werden extrem ausgebeutet und produzieren den Reichtum, der sich hier in den imperialistischen Zentren konzentriert. Egal wohin man schaut, das Leben der Menschen ist gezeichnet von Ausbeutung, Entrechtung, Not, Krisen und Vereinzelung. Das kapitalistische System schluckt die Leben und Träume von Arbeiter:innen weltweit.
In der Corona-Krise wurde deutlich, dass Frauen nicht nur die Hauptlast bei der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems tragen, sondern sich auch um Home-Schooling und die Kinderbetreuung kümmern. Gleichzeitig wurden Frauen einem Anstieg patriarchaler Gewalt ausgesetzt. Der 1. Mai ist auch ein Kampftag gegen patriarchale Ausbeutung, die die Leben von Frauen und Queers denen der Männer unterordnet. Wir sagen nieder mit dem Patriarchat und ni una menos – keine weitere Schwester soll ihr Leben durch patriarchale Gewalt verlieren!

Doch gegen diese Zustände gibt es Widerstand!

Insbesondere in Zeiten von Krieg und Krise müssen wir diese Kämpfe weitertragen, sie verbinden und von unten eine gesellschaftliche Gegenmacht aufbauen! Wir konnten in den letzten Jahren den Widerstand, den Berlin zu bieten hat, auf den Straßen spüren. Wir hörten den Widerstand in etlichen Sprachen singen, wir sahen ihn, in den sich erhebenden Fäusten! Deswegen gehen wir auch dieses Jahr am 1. Mai auf die Straße, für einen revolutionären Bruch mit dem herrschenden System und für den Aufbau einer klassenlosen und geschlechterbefreiten Gesellschaft!

Lasst uns an der Seite aller Unterdrückten stehen.
Lasst uns als Arbeiter:innen weltweit vereinen.
Lasst uns den Herrschenden und ihren Kriegen den Krieg erklären.
Lasst die internationale Solidarität unsere stärkste Waffe sein.
Lasst uns gemeinsam die Straße nehmen, yallah!

Das R1MB-Bündnis besteht aus folgenden Gruppen:

ALPAS Pilipinas, Berlin Migrant Strikers, Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht, Bund der Kommunist:innen, Constellation of Liberation, Dest-Dan FrauenRat Berlin, Freie Kurdische Gemeinde, Gruppe ArbeiterInnenmacht, Hände weg vom Wedding, Interkiezionale, Internationalistischer Abend, Interventionistische Linke Berlin, Klasse gegen Klasse, Klassenkämpferischer Block Berlin, Koordination Anarchistischer Block, Migrantifa Berlin, linksjugend ’solid Nord-Berlin, Revolution, Revolutionäre Perspektive Berlin, Rot Feministische Jugend, Rote Hilfe Berlin, SDAJ Berlin, Women Defend Rojava, Young Struggle

 

 

Politisches Statement vom R1MB-Bündnis – Yallah Klassenkampf – No war but classwar!

Es gibt unendlich viele Gründe am 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiter:innenklasse, auf die Straße zu gehen. Die Vermögen der Reichen wachsen immer weiter und damit auch unsere Probleme und Sorgen. Denn wir sind diejenigen die für ihren Wohlstand ausgebeutet werden: ob am Arbeitsplatz oder bei unbezahlter Sorgearbeit, die meistens von Frauen und Queers geleistet wird. Wir werden immer ärmer, weil die Preise für Strom, Heizen und Lebensmittel weiter steigen, während die Mieten schon seit Jahren einen großen Teil unserer Gehälter fressen. Wir wissen, dass egal wie hart wie arbeiten, die meisten von uns niemals aufsteigen können. Unsere Ausbeutung ist das Fundament ihres Reichtums, denn es sind unsere Hände, die ihren Reichtum schaffen. Wir müssen uns keine Gründe suchen, um unseren Widerstand am 1. Mai auf die Straßen tragen, wir erfahren jeden Tag am eigenen Körper was unsere Leben in diesem System wert sind. Der 1. Mai ist unser Tag, es ist der Tag des Widerstands gegen den Kapitalismus.

Gegen Krieg und Aufrüstung

Die Bundesregierung steckt hundert Milliarden in Rüstung und Waffen während bei Bildung, Gesundheitsversorgung und Renten immer weiter gespart wird. Diese militärische Aufrüstung dient nicht unserer Sicherheit, sondern den Interessen der deutschen Wirtschaft. Der Zwang nach Profitsteigerung und Wachstum der Wirtschaft führt im Kapitalismus unweigerlich immer wieder zu Krieg! Die imperialistische Konkurrenz um Märkte und geopolitischen Einfluss zieht eine blutige Spur hinter sich her und hinterlässt überall nur verbrannte Erde. Die Verlierer:innen des Krieges sind die Arbeiter:innen und die Armen, vor allem die Frauen und die Jugend! Für sie bedeutet dieser Krieg nur Leid und Not; es ist nicht ihr Krieg und dennoch werden sie gezwungen ihre Leben dafür zu lassen!

Als revolutionäre Linke verurteilen wir den Angriffskrieg Russlands, dessen Ziel die Aufrechterhaltung von Russlands Stellung als imperialistische Großmacht ist. Dieser Krieg ist das Ergebnis der imperialistischen Konkurrenz zwischen Russland und den NATO-Staaten und ist das Resultat der jahrzehntelangen Eskalationsspirale durch die NATO-Osterweiterung, die die globale Vormachtstellung des Westens sichern sollte. Es war einmal eine bezeichnende Stärke der linken Bewegungen weltweit, sich als einzige spürbare gesellschaftliche Kraft stets gegen die Kriege der Bourgeoisie gestemmt zu haben. Dieses Moment des massenhaften Widerstandes gegen das sinnlose Sterben im Dienste der Kapitalisten müssen wir wiederbeleben, insbesondere im Hinblick auf die kommenden Krisen des 21. Jahrhunderts. Wir stehen nicht an der Seite der herrschenden Klasse, sondern an der Seite der unterdrückten Menschen weltweit. Wir wissen, nur die internationale Solidarität führt zu Frieden!

Unsere Nachbarschaften gehören uns!

Jeden Monat geht ein immer größer werdender Teil unseres Gehalts direkt auf die Konten der Wohnungskonzerne, die diese als eigenen Profit einstreichen und unsere Wohnungen und Häuser immer weiter verrotten lassen. Gleichzeitig werden in unseren Nachbarschaften statt bezahlbarem Wohnraum zu schaffen, Luxuswohnungen gebaut. Der rot-grün-rote Senat lässt Schulen zerfallen und er lässt linke Projekte und Obdachlosencamps räumen. Berlin hat beim Volksentscheid mit überwältigender Mehrheit entschieden, die großen Immobilienkonzerne zu enteignen. Der Senat tut alles, um diese Entscheidung nicht umzusetzen und die Profite der Immobilienkonzerne zu sichern.

Rassistische Medienhetze im Zuge der Clan-Debatte soll die Belagerung der Nachbarschaften durch die Polizei und die Vertreibung von migrantischem Kleingewerbe rechtfertigen. Die Menschen die hier leben werden immer weiter an den Stadtrand vertrieben, um Platz für Besserverdienende zu machen, und so die Profite der Konzerne weiter zu steigern. Die Polizei macht durch den Ausbau von Überwachung und rassistischen Polizeikontrollen den Menschen das alltägliche Leben zur Hölle, während Nazis ungestört durch die Straßen laufen und Anschläge auf Linke und Migrant:innen verüben. Aber wir kämpfen weiter, wir lassen uns nicht verdrängen! Bu mahalleler bizim!

Workers of the world unite!

Die Profite der Kapitalist:innen werden durch uns, die Arbeiter:innenklasse weltweit erwirtschaftet. Arbeiter:innen im globalen Süden werden extrem ausgebeutet und produzieren den Reichtum, der sich hier in den imperialistischen Zentren konzentriert. Sei es in Textilfabriken in Bangladesch, in denen Arbeiter*innen für Konzerne wie C&A, KiK und Nike unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen schuften oder in der Landwirtschaft beispielweise in Honduras oder Ecuador, wo für deutsche Supermärkte Arbeiter:innen für Hungerlöhne arbeiten müssen und Gesundheitsschäden durch Pestizide erleiden. Durch den Wachstumszwang des Kapitalismus wird die Umwelt zerstört und damit die Lebensgrundlage der gesamten Menschheit bedroht. Die Folgen des Klimawandels treffen vor allem die Menschen im Globalen Süden, deswegen ist es unsere Aufgabe ihren Widerstand und Überlebenskampf materiell und ideologisch zu unterstützen!

Gleichzeitig werden Menschen, die vor Kriegen und Armut fliehen, auf dem Weg nach Europa durch die Abschottungspolitik ermordet, in Lager gesteckt oder abgeschoben. Körperlich schwere und besonders schlecht bezahlte Arbeit wird hierzulande zu einem großen Teil von migrantischen Menschen verrichtet. Ob in der Fleischindustrie, beim Versandhandel oder bei Lieferdiensten wie Gorillas, überall müssen sich die Beschäftigten für geringe Löhne kaputt arbeiten. Kindererziehung, Pflege oder Soziale Arbeit wird vor allem von Frauen und Queers geleistet. Die Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen sind mies, denn im Zentrum dieser Gesellschaft stehen Profite und nicht das Wohlergehen der Menschen.

In der Corona-Krise wurde deutlich, dass Frauen nicht nur die Hauptlast bei der Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems tragen, sie müssen sich neben der Arbeit und emotionaler Fürsorge um Home-Schooling und die Kinderbetreuung kümmern. Gleichzeitig wurden Frauen einem Anstieg häuslicher Gewalt ausgesetzt, den viele mit ihrem Leben bezahlen!

Nieder mit dem Patriarchat! Jin Jiyan Azadî!

Diese Gesellschaft ist auf der Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen und insbesondere Frauen im globalen Süden aufgebaut. Arbeiterinnen sind in doppelter Weise belastet durch Lohnarbeit und unbezahlte Sorgearbeit. Der 1. Mai ist deshalb auch ein Kampftag gegen patriarchale Ausbeutung, die die Leben von Frauen und Queers denen der Männer unterordnet. Wir sagen nieder mit dem Patriarchat und ni una menos – keine weitere Schwester soll ihr Leben durch patriarchale Gewalt verlieren! Wir streben eine befreite Gesellschaft an und die gibt es nicht ohne die Befreiung aller Frauen und Queers!

Doch gegen diese Zustände gibt es Widerstand!

Egal wohin man schaut, das Leben der Menschen ist gezeichnet von Ausbeutung, Entrechtung, Not, Krisen und Vereinzelung. Das kapitalistische System schluckt die Leben und Träume von Arbeiter:innen weltweit. Doch gegen diese Zustände gibt es Widerstand, auch bei uns in Berlin!

Die Riders bei Gorillas haben sich organisiert, gestreikt und einen Betriebsrat gegründet. Die Berliner Krankenhausbewegung, an der vor allem Frauen den Kampf angeführt haben, hat einen Tarifvertrag (für Entlastung) erkämpft. Antirassistische Initiativen leisten konkrete Unterstützung für Geflüchtete, bilden antikoloniale Allianzen und stellen sich gegen den staatlichen und alltäglichen Rassismus. Mieter:innen organisieren sich in ihren Kiezen gegen Kündigungen und Mieterhöhungen. Wohnungslose Menschen haben die Habersaathstraße in Mitte besetzt und jahrelang leerstehende Wohnungen mit Leben gefüllt. Feminist:innen schließen sich zusammen, verbinden den Feminismus mit dem Kampf gegen Faschismus und Rassismus und kämpfen nicht nur beständig gegen patriarchale Gewalt, sondern prägen alle Kämpfe in der ersten Reihe mit.

Insbesondere in Zeiten von Krieg und Krise müssen wir diese Kämpfe weitertragen, sie verbinden und von unten eine gesellschaftliche Gegenmacht aufbauen! Wir konnten in den letzten Jahren den Widerstand, den Berlin zu bieten hat, auf den Straßen spüren. Wir hörten den Widerstand in etlichen Sprachen singen, wir sahen ihn, in den sich erhebenden Fäusten!

Deswegen gehen wir auch dieses Jahr am 1. Mai auf die Straße, für einen revolutionären Bruch mit dem herrschenden System und für den Aufbau einer klassenlosen und geschlechterbefreiten Gesellschaft!

Lasst uns an der Seite aller Unterdrückten stehen.

Lasst uns als Arbeiter:innen weltweit vereinen.

Lasst uns den Herrschenden und ihren Kriegen den Krieg erklären.

Lasst die internationale Solidarität unsere stärkste Waffe sein.

Lasst uns gemeinsam die Straße nehmen, yallah!


Aufrufe 2021

Aufruf nach Ende der Demo die Ausgangssperre zu brechen

Seit bald zwei Wochen legt sich jeden Abend um 22 Uhr aber spätestens um 24 Uhr die Stille über die Stadt. Bullen patrolieren durch die Straßen mit der Befugniss, alle festzuhalten, die ihnen über den Weg laufen. Dabei ist nachgewiesen: Die Ausgangssperre bricht keine Welle!

Während die Bonzen im Grunewald ihre Grillparty im Garten feiern, werden Jugendliche vom Gleisdreieckpark bis zum Görli verscheucht. Statt sich draußen zu treffen, wo es verhältnismäßig sicher ist, werden so immer mehr Leute in Innenräume gedrängt. Das ist keine sinnvolle Pandemiemaßnahme, sondern ein Griff aus der autoritären Kiste, die Politiker*innen immer öffnen, wenn ihnen sonst nichts mehr einfällt.

Wir können und werden das nicht hinnehmen. Wir lassen uns nicht vom Staat vorschreiben, wann wir unser Haus verlassen dürfen und wann nicht. Seit über 12 Monaten passen wir aufeinander auf, schützen uns vor Infektionen, wir wissen wie das geht. Die Gefahr vor einer Infektion lauert nicht draußen, sondern in Großraumbüros und der Pendlerbahn.

Deshalb werden wir weiter auf die Straße gehen und die Ausgangssperre brechen:

Kommt am Samstagabend (1. Mai) nach Kreuzberg 36 oder bleibt dort nach Demo! Cornert mit uns zwischen Görli, Mariannenplatz und Kotti! Bringt eure Silvesterreste mit, zündet euch ein Feuer an falls es noch kühl ist und zeigt eure Solidarität mit den Leuten, die hier alltäglich von Bullenkontrollen betroffen sind. Die Nacht gehört uns!

Wir werden so lange gegen diese beschissene Ausgangssperre auf die Straßen gehen, bis sie fällt. Deshalb rufen wir am Samstag darauf, am 8. Mai ab 20:30 Uhr auf zur nächsten Critical Mass! Bereits letzten Samstag fuhren wir 17 km unangemeldet mit dem Rad durch die Stadt, um unsere Wut auf die Straße zu bringen. Kommt zum Mariannenplatz! Seid so kreativ wie ihr wollt, die Critical Mass hat weder eine Route noch eine Anmelder*in. Bringt Flyer, Boxen, Schilder und auf was ihr sonst Lust habt mit. Macht Mobi wo ihr wollt. Sollten die Bullen den Startpunkt blockieren, sammeln wir uns im umliegenden Kiez.

Ausgangssperre gar kein Bock – streiken für den Arbeitsstopp!

Quelle: https://kontrapolis.info/3386/


Aufruf zum Interkiezionale Block

Auch wir als Interkiezionale-Bündnis nehmen an der revolutionären 1. Mai Demo teil und stellen unseren eigenen Block. Es freut uns, dass die diesjährige Demo einen so internationalistischen Charakter hat und der Frontblock von migrantischen Bündnissen gestellt wird. Es gibt uns Hoffnung, dass wir es schaffen uns in einem revolutionären Kampf für eine befreite Gesellschaft zu verbünden, unsere eigenen Strategien und Routinen zu hinterfragen, vielleicht zu durchbrechen und gemeinsam (neue) Wege zu gehen.

Revolutionär heißt, dass wir Strukturen an ihrer Wurzel verändern, herausreißen müssen, und uns Reformen nichts bringen. Liberaler Antirassismus und Feminismus sind kontraproduktiv. „Das einzige wirksame Mittel gegen Ausbeutung und Unterdrückung ist Klassenkampf“, so schreibt Migrantifa in ihrem Aufruf. Das heißt wir müssen lernen als Kompliz:innen den Kapitalismus und seine giftigen Auswüchse anzugreifen. International erheben sich Menschen gegen Ausbeutung und Unterdrückung und historisch war und ist der 1. Mai ein Tag des Kampfes. Wir wollen uns von unseren mutigen Gefährt:innen weltweit inspirieren lassen und auch hier unsere Wut auf die bestehenden Verhältnisse auf die Straße bringen und unserer Hoffnung auf ein besseres Morgen Ausdruck verleihen.

Die Stadtpolitik ist auf Kapitalinteressen ausgerichtet und vertreibt die Menschen, die sie leben. Räume wie die Liebig34, das Syndikat und die Meuterei haben sie uns bereits genommen. Die Potse soll am 19.05. um 8 Uhr geräumt werden. Diese Stadt ist umkämpft, wir wollen zeigen, dass wir sie nicht einfach so aufgeben werden!

Am 1. Mai wollen wir solidarisch und kämpferisch durch Berlin ziehen. Für eine Stadt von unten, in der Menschen ihre eigenen Leben gestalten und ihre Kieze organisieren können. Für eine solidarische Gesellschaft, frei von Unterdrückung und Ausbeutung.

Also, alle heraus zum revolutionären 1. Mai! Rein in den Interkiezionale Block!

PS: Ihr findet uns hinter dem Klassenkampf Block.
Bringt gerne noch Seitentranspis mit!

https://interkiezionale.noblogs.org


Aufruf zum Enteignungsblock

Steigende Mieten und Wohnungsspekulation, Krankenhausprivatisierungen und Gesundheitsnotstand, Massenentlassungen und Kurzarbeit, prekäre Jobs, doppelte Last in der Hausarbeit und knappe Kassen prägen unseren Alltag. Viele fühlen sich nach Monaten eines Zick-Zack-Kurses in der Pandemiebekämpfung, nach überhasteten Öffnungen von Schulen und Kitas sowie ebenso überhasteten Schließungen am Ende ihrer Kräfte. Millionen Menschen drohen Verarmung, Pleiten und Arbeitslosigkeit, während andere Überstunden im Krankenhaus oder in der Exportindustrie schieben müssen.
Dabei hat die Pandemiebekämpfung von Bund und Ländern schon im letzten Jahr Zehntausenden das Leben gekostet. Die Lasten dieser Politik müssen wir Lohnabhängige tragen, während der Lockdown vor den Pforten der großen Konzerne haltmacht, die weiter Milliardenprofite einfahren: seien es Konzerne wie Daimler und Volkswagen; seien es Amazon und die IT-Industrie; seien es BioNtech-Pfizer, Merck und andere Pharmariesen, seien es Deutsche Wohnen, Vonovia und andere.

Auch 2020 bleiben den 100 umsatzstärksten Konzernen in Deutschland noch satte 60 Mrd. Euro an Gewinnen, 32 Mrd. wurden an die Aktionär:innen als Dividenden ausgeschüttet. Krisengeschüttelte Unternehmen wie die Lufthansa wurden mit Milliarden Steuergeldern gerettet, während an den Schulen und Kitas bis heute Luftfilter oder IT-Endgeräte für viele Schüler:nnen fehlen. Die Politik ließ die Corona-Held:innen in den Krankenhäusern und im Einzelhandel zwar hochleben, auf Lohnerhöhungen, Arbeitsverkürzung und mehr Personal warten sie aber bis heute vergeblich.
Seit mehr als einem Jahr ist unser Leben von einer dreifachen Krise geprägt, deren Ende nicht in Sicht ist: der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg; einer Pandemie, die weltweit schon drei Millionen Tote gefordert hat und einer fortdauernden Umweltkrise, deren Auswirkungen immer deutlicher werden. Und geht es nach denen, die im Kapitalismus das Sagen haben, sollen wir für Krise und Pandemie bezahlen, sollen wir die Staatsverschuldung durch mehr Steuern und Kürzungen finanzieren; sollen wir den Buckel krumm machen, damit Deutschland und deutsche Konzerne den Weltmarkt erobern und beim Kampf um die Neuaufteilung der Welt erfolgreich sein können.

Während der Staat in der Krise mit unzureichenden Hilfen wie Kurzarbeiter:innengeld notdürftig eingesprungen ist, sollen wir in „Eigenverantwortung“ eine Misere ausbaden, für die wir keine Verantwortung tragen. Während viele von uns aus ihren Wohnungen verdrängt werden und ihre Arbeitsplätze zu verlieren drohen, bereichern sich Konzerne auf unsere Kosten. Während wir – und erst recht Millionen auf der ganzen Welt – auf Impfungen und Impfstoff warten, entpuppen sich die Patente der Pharmariesen als Lizenz zum Gelddrucken. Während wir um unsere Arbeitsplätze fürchten, erhöhen die ChefIinnen in den Konzernzentralen den Druck auf uns. Die einen werden gefeuert, die anderen sollen für weniger Geld immer mehr arbeiten, ob nun in den Produktionsstätten, in den Kaufhäusern, im Versandhandel oder im Home-Office.

Sie, die kapitalistischen Ausbeuter:innen, diktieren uns unsere Lebensbedingungen bis in die Freizeit. Sie verdrängen uns aus unseren Wohnungen und Stadtteilen, sie machen Gewinne mit unserer Gesundheit und durch die Ausbeutung unserer Arbeitskraft. Sie bluten soziale Einrichtungen und Sicherungssysteme aus und zwingen vor allem Frauen noch mehr Sorgearbeit im Haushalt auf. Sie verwehren migrantischen Arbeiter:innen und Geflüchteten den Zutritt zum „freien“ Arbeitsmarkt und organisieren die Überausbeutung ihrer Arbeitskraft.
Ein besseres Leben, das frei ist von Existenzangst, das frei ist von der Angst um die eigene Gesundheit, mit der Regierung und Corona-Leugner:innen auf wahnwitzige Weise spielen; ein Leben das frei ist von Sexismus, Rassismus und Kriegstreiberei – all das müssen wir uns selbst erkämpfen. Wir müssen uns fragen: Welche Klasse, welche Kraft, welche Bewegung bestimmt über die Wirtschaft und Politik? Ein besseres Leben können wir nur erkämpfen, wenn wir selbst die Verfügungsgewalt des Kapitals über unsere Arbeit, über unser Leben, über unsere Wohnverhältnisse, unsere Gesundheit, über die soziale Reproduktion in Frage stellen.

Daher wollen wir gemeinsam eine Massenbewegung gegen Krise und Pandemie aufbauen, die vor der Eigentumsfrage nicht haltmacht. Deshalb demonstrieren wir gemeinsam am Ersten Mai. Organisieren wir uns in Kampagnen wie DWE und Co. enteignen, in den Betrieben und Gewerkschaften, an Schulen und Unis, in den Communities und Stadtteilen, in Aktionsbündnissen, so dass nicht wir, sondern die Reichen und Vermögenden die Kosten der Krise tragen müssen!

Verbot aller Räumungen und Wohnungskündigungen, Erlass der Mietschulden! Für die Wiedereinsetzung der Wohngemeinnützigkeit und Enteignung der großen profitorientierten Wohnungskonzerne wie Deutsche Wohnen, Vonovia und Co. unter Kontrolle der Mieter:innen!

Gegen jede Diskriminierung von MigrantIinnen bei der Suche nach Wohnung oder Arbeitsplatz! Volle Staatsbürger:innenrechte für alle!

Enteignung des Gesundheitssektors und der Pharmaindustrie; Aufhebung aller Patente auf Impfstoffe! Rasche und gerechte globale Verteilung! Kontrolle der Maßnahmen durch die Beschäftigten im Gesundheitssektor! Streichung der Schulden der Länder des globalen Südens!

Für die Vergesellschaftung der Haus- und Carearbeit zur Durchbrechung der sexistischen Arbeitsteilung! Milliardeninvestitionen in Bildung, Erziehung und Pflege, bezahlt durch progressive Besteuerung von Reichen und Kapitalist:innen!

Nein zur Festung Europa – offene Grenzen! Organisierter Selbstschutz gegen rechte Gewalt! Verteidigt die Demonstrationsfreiheit und demokratische Rechte!

Schluss mit allen Auslandseinsätzen, Waffenexporten, politischen und wirtschaftlichen Hilfen für reaktionäre Regime! Austritt aus der NATO!

Kampf gegen alle Entlassungen! Gesetzlicher Mindestlohn und Mindesteinkommen für alle von 15,- Euro/Stunde! Hundertprozentige Fortzahlung der Einkommen der Beschäftigten und kleiner Selbstständiger während eines solidarischen Lockdowns.

Enteignung aller Unternehmen, die mit Entlassungen und Kürzungen drohen! Energiewende durch Enteignung des Energie- und Verkehrssektors unter Kontrolle der Beschäftigten! Die Reichen müssen zahlen – massive Besteuerung von Reichen und Kapitalist:innen!


Bündnisaufruf des Revolutionären 1. Mai 2021:

Aufruf zur internationalistischen revolutionären 1.Mai-Demo in Berlin

Die Herrschenden hielten sich wahrscheinlich für sehr schlau, als sie letztes Jahr zu Beginn der Pandemie versuchten, den Begriff Solidarität zu erbeuten.

Abstand halten sollen wir. Uns isolieren. An die Alten und Kranken denken, die überarbeiteten Pflegekräfte nicht noch weiter belasten. Ja, auf einander achten und Menschenleben nicht leichtfertig aufs Spiel setzen ist wichtig. Was sie jedoch verschweigen ist, dass sie diejenigen sind, die, die die Bedingungen der Unmenschlichkeit erst geschaffen, das Gesundheitssystem kaputt gespart, Lohndumping ermöglicht und Privatisierung vorangetrieben haben. Sie sind es, die Profitinteressen über Gesundheitsschutz und Existenzsicherung der vielen stellen.  Sie sind diejenigen, die von unserer Arbeitslosigkeit profitieren und uns dann bei jedem Gang ins Jobcenter erniedrigen.

Und dann versuchen sie uns ihre dürftigen Maßnahmen, als Solidarität zu verkaufen. Sie predigen die individuelle Verantwortung jedes Einzelnen – vertreten dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Interessen der Konzerne, nie aber unsere und stellen mit ihren Schlägertrupps von Polizei sicher, dass die Ordnung des Geldes und des Eigentums aufrechterhalten wird. Denn seit Beginn der Pandemie hat sich die herrschende Klasse durch eine Vielzahl von Verordnungen und erteilten neuen Machtbefugnissen an Polizei und Grenzschutz eine willkürliche Ruhe und einen Zustand der dauerhaften Überwachung geschaffen, um Kontrolle, Verschaerfung und Gewalt europaweit auszubauen.

Da wo ihr System, der Kapitalismus, scheitert, sollen wir uns weiter voneinander isolieren, wir sollen unsere Jobs verlieren, aber unsere Mieten zahlen; andere sollen Überstunden leisten, auf Löhne verzichten und ihre Gesundheit ruinieren; wir sollen warten, monatelang, für ein bisschen Geld, das uns nach siebzig Jahren schuften in Almanya doch eigentlich zustehen sollte. Wir sollen sterben, damit sie nicht in die Verantwortung gezogen werden. Denn eigentlich sollen wir nicht solidarisch sein, sondern im Angesicht ihrer Gewalt, die sich nicht erst seit der Corona-Pandemie zeigt, aber jetzt noch schlechter als je verhüllen lässt, die Augen verschließen. Das werden wir nicht tun.

Dass die Herrschenden hier in ihren Villen im Grunewald und ihren 240qm-Lofts in Mitte, ihr liberales Scheißleben führen und jetzt von Verantwortung reden können, ist nur möglich wegen der Überausbeutung der Arbeiter*innen, vor allem der Arbeitskraft der Frauen im globalen Süden und migrantischer Frauen hier im imperialistischen Zentrum. Egal ob in der Industrie, in der Pflege oder in der Haushaltsarbeit: der Wohlstand Deutschlands und Westeuropas ist auf unserem Rücken – dem Rücken der Arbeiter*innen und Ausgebeuteten hier und weltweit – geschaffen.

Und lasst uns nicht vergessen – die Lofts, die heute nur von wenigen bewohnt werden können, waren einst Arbeiter*innenwohnung für viele. Was für eine morbide Realität, in der unsere Freund*innen für ihre Obdachlosigkeit kriminalisiert werden, wenn doch die Obdachlosigkeit von den Herrschenden geschaffen ist. Was für unhaltbare Zustände also, wenn von der Unmenschlichkeit der Gentrifizierung, der Obdachlosigkeit und der Zwangsräumungen überproportional unsere migrantischen Freund*innen betroffen sind.

Zu lange schon wird unsere Arbeitskraft ausgebeutet, unsere Stimmen ignoriert, unsere Communities ermordet. Zu lange wurden unsere Körper und unsere Existenzen kriminalisiert, um den Ausbeutungsapparat des Kapitalismus durch immer wieder neue Formen des Imperialismus aufrecht zu erhalten.

Dabei ist es unser Überleben und das Erbe unserer Kämpfe, die die Hoffnung auf eine bessere Welt aufrecht erhalten!

Und deshalb wissen wir auch, was Solidarität bedeutet; wem sie gehört! Wir laden euch ein, gemeinsam mit uns am 1. Mai ein Zeichen zu setzen und die Tradition der internationalen, revolutionären Kämpfe unserer Vorfahren und Vorgänger*innen fortzuführen!

Wir wissen, dass wir nur einander haben und dass das Fundament einer neuen Welt nur gemeinsam gelegt werden kann. Deshalb ist es an der Zeit zu kämpfen, Hand in Hand! Mit unseren Nachbar*innen, Geschwistern, Kindern, Onkels und Tanten, mit unseren migrantischen Genoss*innen und Freund*innen ganz vorne voran, deren Arbeitskraft es erst ist, die uns ermächtigt, den Kampf der Klassen zu führen.

Wir lassen uns nicht verkaufen, was uns schon immer gehört hat. Die einzigen, die sich fortan irgendetwas aneignen werden, das sind wir. Und wir holen uns zurück, was uns gehört! Unsere Solidarität zueinander, unsere Wohnungen, unsere Arbeitsplätze, unsere Gesellschaft, unsere Communities, unsere Straßen!
Weder unsere Solidarität, noch unsere Stadt werden wir erbeuten lassen! Gegen ihr System des Ausverkaufs unserer Häuser, werden wir uns mit echter, gelebter Solidarität in den Mietenkämpfen, in der entschädigungslosen Enteignung ihrer Immobilienfirmen stellen!

Kommt, damit wir am 1. Mai – dem Tag der internationalen Arbeiter*innenschaft – denen danken können, die durch das Werk ihrer Hände diese Welt geschaffen haben und die die Bedingungen für eine neue Welt möglich machen werden.

Kommt, damit wir die Solidarität der internationalen Arbeiter*innenklasse historisch in all unseren Sprachen laut werden lassen.

Lasst uns nicht vergessen: Der Applaus lässt uns das Tagewerk nicht leichter ertragen, der Jubel von Balkonen macht den Arbeitstag nicht kürzer. Um zu danken, müssen wir verändern!

Lasst uns unsere Communities – die migrantischen Communities in Berlin – nicht von ihrem Kampf entfremden. Lasst uns einen Ausdruck der Solidarität finden, der zum kämpfen mitreißt und erinnert an die historische Kontinuität migrantischer, diasporischer und internationaler Kämpfe der Arbeit. Lasst uns diejenigen ohne Papiere unter uns nicht vergessen, diejenigen unter uns mit kriminalisierten Körpern, und diejenigen unter uns, die immer nur eine Auseinandersetzung mit den Bullen davon entfernt sind, abgeschoben zu werden. Finden wir also neue Perspektiven des Protests, schützen wir uns gegenseitig, laden wir alle Passant*innen ein, sich in unsere Reihen einzufinden. Wir sind noch empfänglich für unsere Freund*innen, die in Not sind.

Denn wenn wir unsere Lage erkannt haben, wie sollen wir dann aufzuhalten sein?

Die Auftaktkundgebung wird am Hermannplatz in Neukölln um 17 Uhr beginnen. Die Demonstration startet dann pünktlich um 18 Uhr über Karl-Marx-Straße und Sonnenallee nach Kreuzberg zum O-Platz.

Bündnis Revolutionärer 1. Mai Berlin


Alliance call of the Revolutionary May Day 2021:

Call for the Revolutionary Internationalist May Day Demonstration (May 1st) 2021

The ruling classes probably thought they were being very clever when they tried to co-opt our term „solidarity“ at the beginning of the pandemic early last year.

We will keep our distance. We will isolate ourselves. We will think of the old and the sick. We won’t let the overworked healthcare and care workers be burdened anymore. Yes, looking after each other and not gambling with human life is important. What they are hiding, however, is that they are the ones who created these conditions of inhumanity in the first place. They ruined the health system, enabled wage dumping, and promoted privatization. It is they who put the profit interests of the few above the health and livelihoods of the many. They are the ones who benefit from our unemployment and then humiliate us every time we go to the job centre.

And then they try to sell us their meagre measures as solidarity. They preach the doctrine of individual responsibility, but then represent the interests of corporations at every possible opportunity, never ours. And with their goon squads of the police, they maintain the system defined by money and private property. Since the beginning of the pandemic, the ruling class has been constructing an arbitrary calm and a state of permanent surveillance through a large number of ordinances and new powers granted to the police and border guards in order to expand control, tighten measures, and increase violence across Europe.

As their system, capitalism, fails, we have been forced to isolate ourselves further, to lose our jobs but pay our rents; many others are supposed to work overtime, forego wages and ruin their health in the process; we have been made to wait for months on end for little money, which after seventy years of toiling in Almanya should actually be due. So now, we are not supposed to show solidarity, but shut our eyes in the face of their violence. Their violence has been ongoing since well before the corona pandemic, but now it is impossible to keep hidden. This we won’t do.

The fact that the rulers here, from their villas in Grunewald and their 240sqm lofts in Mitte, can lead their shitty liberal life and talk about responsibility is only possible because of the over-exploitation of workers. This is especially true for the workforce of women in the Global South and migrant women here in the imperialist centre. Whether in industry, carework or household work: the prosperity of Germany and Western Europe is created off our backs – the backs of workers and the exploited here and around the world.

And let’s not forget – the lofts, which today house very few, were once workers‘ homes for many. What a morbid reality we live in – where our friends are criminalized for their homelessness even as homelessness is created by the rulers. What an untenable situation: where our migrant friends are disproportionately affected by the inhumanity of gentrification, homelessness, and evictions.

For too long, our labour has been exploited, our voices ignored, our communities murdered. For too long our bodies and our livelihoods have been criminalized in order to maintain the apparatus of exploitation of capitalism through ever new forms of imperialism.

It is our survival and the legacy of our struggles that sustain hope for a better world!And that’s why we also know what solidarity means; and to whom it belongs! We invite you to set an example together with us on the 1 st of May and to continue the tradition of the international and revolutionary struggles of our ancestors and predecessors!

We know that we only have each other and that the foundation of a new world can only be created together. So it’s time to fight, hand in hand: with our neighbours, siblings, children, uncles and aunts, with our migrant comrades and friends on the frontlines. It is their labour that empowers us to lead the class struggle.

We won’t let ourselves be sold what has always been ours. The only ones who will lay claim to anything from now will be us, the exploited workers. And we will reclaim what is ours! Our solidarity with each other, our apartments, our jobs, our society, our communities, our streets! We won’t let our solidarity or our city be captured! Against their system of selling our homes, we will stand up with real, lived solidarity in tenant struggles against rent, and for the expropriation of their real estate companies without compensation!

Come together, comrades, so that this 1 st of May, the International Workers‘ Day – we can thank those who, through their labour, have created this world and thus will make the conditions for a new world possible.Appel à la manifestation révolutionnaire internationaliste le 1er mai 2021

Come join us so that we may raise the voices of solidarity of the international working class in all our languages.

Let’s not forget: the applause doesn’t make our day’s work easier, the cheers from balconies don’t make the working day any shorter. To truly be thankful, we need change!

Let’s not alienate our migrant communities in Berlin from their struggle. Let us find an expression of solidarity that emboldens our struggle and reminds us of the historical continuity of migrant, diasporic and international labour struggles. Let us not forget the undocumented among us, those of us whose bodies have been criminalized, and those of us who are only one fight away with cops from being deported. So let’s find new perspectives through protest, let’s protect each other, let’s invite all passers-by to join our ranks. We remain open to our friends who are in need.

Because once we have recognized our situation, how can we be stopped?


Alliance révolutionnaire 1er mai Berlin:

Appel à la manifestation révolutionnaire internationaliste le 1er mai 2021

L’année dernière, dans les premiers stades de la pandémie, les dirigeants se sont probablement crus très intelligents quand ils ont tenté de s’approprier le terme «solidarité».

Nous garderons nos distances. Nous nous isolerons. Nous penserons aux vieux et aux malades. Nous ne laisserons pas les travailleurs dans le secteur de santé et les soignants, surchargés de travail, s’encombrer davantage. Oui, il est important de prendre soin les uns des autres et de ne pas jouer avec la vie humaine.

Ce qu’ils cachent, cependant, c’est que c’est eux qui ont créé ces conditions d’inhumanité en premier lieu. Ils ont ruiné le système de santé, permis le dumping salarial et encouragé la privatisation. Ce sont eux qui ont fait passer les profits de quelques-uns avant la santé et les moyens de subsistance du plus grand nombre. Ce sont eux qui profitent de notre chômage et qui nous humilient ensuite chaque fois que nous nous rendons au Jobcenter.

Et puis ils essaient de nous vendre leurs maigres mesures en parlant de la solidarité. Ils prêchent la doctrine de la responsabilité individuelle, et puis, à chaque occasion, ils défendent les intérêts des entreprises et jamais les nôtres. Avec leurs escouades de policiers, ils maintiennent le système défini par l’argent et la propriété privée. Depuis le début de la pandémie, la classe dirigeante a construit un calme arbitraire et un état de surveillance permanente par le biais d’un grand nombre de règlements et de nouveaux pouvoirs accordés à la police et aux gardes-frontières afin d’étendre le contrôle, de renforcer les mesures et d’augmenter la violence à travers l’Europe.

Face à l’échec de leur système, le capitalisme, nous avons été obligés de nous isoler davantage les uns des autres. Quand nous perdons notre emploi, nous sommes quand même forcés à payer notre loyer. Beaucoup d’autres sont censés travailler des heures supplémentaires, renoncer à leur salaire et ainsi se ruiner la santé . On nous a fait attendre pendant des mois pour un peu d’argent qui, après soixante-dix ans de labeur à Almanya, devrait enfin être dû. Nous devrions mourir pour qu’ils n’aient à rendre de comptes. En fait, ils ne veulent pas que nous soyons solidaires, mais plutôt que nous fermions les yeux face à leur violence – une violence qui existe depuis bien avant la pandémie, mais qui maintenant est impossible de cacher. Nous ne le ferons pas.

Le fait que les dirigeants d’ici, dans leurs villas de Grunewald et leurs lofts de 240 m2 à Mitte, puissent mener leur vie libérale de merde et parler de responsabilité n’est possible que grâce à la surexploitation des travailleurs. Cela est particulièrement vrai pour la main-d’œuvre des femmes du Sud et des femmes migrantes ici, dans le centre impérialiste. Que ce soit dans l’industrie, les soins ou les tâches ménagères, la prospérité de l’Allemagne et de l’Europe occidentale est créée sur notre dos – le dos des travailleurs et des exploités ici et dans le monde.

Et n’oublions pas que ces lofts, dans lesquels ne vivent que très peu de personnes aujourd’hui, étaient autrefois des logements ouvriers pour un grand nombre de gens. Quelle réalité morbide nous vivons – où nos amis sont criminalisés pour leur sans-abrisme alors même que le sans-abrisme est créé par les dirigeants. Quelle situation intenable où nos amis migrants sont affectés de manière disproportionnée par l’inhumanité de la gentrification, du sans-abrisme et des expulsions.

Pendant trop longtemps, notre travail a été exploité, nos voix ignorées, nos communautés assassinées. Pendant trop longtemps, nos corps et notre existence ont été criminalisés afin de maintenir le système d’exploitation capitaliste, par le biais de nouvelles formes d’impérialisme toujours plus nombreuses.

Cependant, c’est notre survie et l’héritage de nos luttes qui entretiennent l’espoir d’un monde meilleur!

Et c’est pour ça que nous savons ce que signifie vraiment la solidarité ; à qui elle appartient! Nous vous invitons à marquer le coup avec nous le 1er mai et à perpétuer la tradition des luttes internationales et révolutionnaires de nos ancêtres et prédécesseurs!

Nous savons que nous n’avons que les uns les autres et que les fondations d’un nouveau monde ne peuvent être posées qu’ensemble. Il est donc temps de se battre, main dans la main! Ensemble: avec nos voisins, nos frères et sœurs, nos enfants, nos oncles et tantes, avec au premier plan nos camarades et amis migrants. C’est leur travail qui nous donne le pouvoir de mener la lutte des classes.

Nous ne laisserons personne nous vendre ce qui a toujours été à nous. C’est nous qui allons tout acquérir à partir de maintenant. Et nous reprendrons ce qui nous appartient: Notre solidarité les uns envers les autres, nos appartements, nos emplois, notre société, nos communautés, nos rues! Ne les permettrons pas de capturer notre solidarité ou notre ville! Nous opposerons avec une solidarité réelle et vécue leur système de vendre nos maisons, dans les luttes des locataires, pour l’expropriation de leurs sociétés immobilières sans compensation!

Venez, pour qu’en ce 1er mai, fête internationale des travailleurs, nous puissions remercier ceux qui, par leur travail, ont créé ce monde et rendront ainsi possibles les conditions d’un monde nouveau.

Venez nous rejoindre afin que nous puissions élever la voix dans toutes nos langues pour la solidarité historique de la classe ouvrière internationale!

N’oublions pas: Les applaudissements ne rendent pas notre travail quotidien plus facile à supporter, les acclamations depuis les balcons ne rendent pas la journée de travail plus courte. Pour être vraiment reconnaissants, nous devons changer les choses!

N’aliénons pas nos communautés – les communautés migrants de Berlin – de leur lutte. Trouvons une expression de solidarité qui nous inspire à lutter et nous rappelle la continuité historique des luttes ouvrières migrantes, diasporiques et internationales. N’oublions pas les sans-papiers parmi nous, ceux d’entre nous dont les corps et les existences sont criminalisés, ceux d’entre nous pour qui au cas d’une confrontation avec les flics seront expulsés. Alors trouvons de nouvelles perspectives pour la protestation, protégeons-nous les uns les autres, invitons tous les passants à rejoindre nos rangs. Nous sommes encore réceptifs à nos amis qui sont dans le besoin.

Car si nous avons réalisé notre situation, qu’est-ce qui pourrait nous arrêter?

 


 

Aufruf von Autonomen aus Berlin zum 1. Mai 2021:

Ein Frühlingskonjunkturprogramm für Berlin

»Nutzen wir also die kommenden Wochen, um erste Visionen zu entwerfen, wie wir wieder auf die Straße zurückkehren könnten. Erinnern wir uns vielleicht an den 1. Mai 2020 in Kreuzberg, der sich so angenehm von den toten Ritualen der vergangenen Jahre unterschied. Der eine der ersten Massenaktionen in Westeuropa nach dem Beginn der Pandemie war, und der so viele Überraschungsmomente mit sich brachte, dass sogar die Bullen nicht mehr aus dem Staunen heraus kamen. Nutzen wir die Zeit, die uns bleibt, bis die Sonne wieder den Asphalt und unsere Gesichter wärmt, um den Kontakt zu jenen zu suchen, für die dieses System keine Verwendung mehr hat. Erinnern wir uns an die alten Bündnisse, an Antifa Genclik, daran, dass die erste Hausbesetzung in Berlin im Märkischen Viertel stattfand. Erinnern wir uns die wilden Streiks im Herbst 1969, die von Migrant*innen ausgingen, machen wir Werbung für den kommenden 1. Mai, besuchen wir die Viertel der Ausgesteuerten, hinterlassen wir Flugblätter und Parolen, suchen wir das Gespräch mit den Leuten, denen das Wasser jetzt erst recht bis zum Halse steht. Laden wir unsere Freund*innen aus dem Ausland ein, versprechen wir nicht zuviel, aber vermeiden wir trotzdem nicht das Utopische. Verhindern wir, dass die Anhänger der Rituale wieder die Führung an sich reißen, erweitern wir unseren Aktionsradius für diesen Tag. Vermeiden wir taktische Festlegungen und Vorgaben, bleiben wir um jeden Preis unberechenbar und trotzdem sichtbar, bevölkern wir mal wieder die Sonnenallee und die Hermannstraße, haben wir einen Plan B, den wir auch umsetzen bei Bedarf, denken wir über den Tag hinaus. Wir haben nichts mehr zu verlieren, und alles was kommen wird, kann nur noch grausamer sein sein, als wir es uns jemals haben vorstellen können. Winter Is Here. Zeit sich zu bewegen.«

Quelle: Sūnzǐ Bīngfǎ #13